| INSIGHT "Unter die Haut" schauen, um die Welt der Gebäudetechnik zu entdecken
Im Rahmen der kommenden Auflage von Klimahouse, der internationalen Fachmesse für energieeffizientes Bauen und Sanieren, die vom 28. bis 31. Januar 2016 in Bozen stattfindet, kann man die thematische Ausstellung „INSIGHT“ über die fortschrittlichsten am Markt verfügbaren Gebäudetechnologien für moderne Gebäude mit hoher Energieeffizienz besuchen.
Die aus vier Modulen - verteilt auf zwei Ebenen - bestehende Installation mit einer Gesamtfläche von etwa 60 Quadratmetern bietet dem Besucher einen geführten Parcours zur Entdeckung der modernen Gebäudetechniksysteme. Aufgezeigt werden die Möglichkeiten und die technischen Innovationen der intelligenten Elektroinstallation und der Heizungs-, Kühlungs- und Luftbehandlungsanlagen, die normalerweise in einem Wohngebäude mit hoher Energieeffizienz installiert werden.
Der Ausstellungsparcours durch die verschiedenen Anlagenkomponenten wird wie eine Reise
durch den menschlichen Körper erzählt:
„unter der Haut“, womit eine energieeffiziente Gebäudehülle
gemeint ist, kann man die verschiedenen Organe und ihre Verbindungen entdecken, d. h. die
Anlagentechnik, die sich hinter jedem modernen Gebäude „verbirgt“.
Unter der Haut des Menschen arbeitet ein komplexes System von Organen. Durch ein Netz von Kanälen und Leitungen (Venen und Arterien) kommunizieren die Körperteile mit dem Gehirn, der zentralen Schalt- und Koordinierungsstelle. Über dasselbe Netz sind das Herz und die Lungen verbunden, die den Körper durch die Versorgung mit Luft und Blut am Leben erhalten.
In einem modernen Gebäude umschließt die Hülle ein System von vernetzten und funktionierenden Anlagen. Von den Endgeräten gelangt man über Leitungen und Kanäle zu den Luft- oder Warm- und Kaltwasser-Erzeugungsanlagen. Die Haustechnik steuert und koordiniert in der Zwischenzeit alles.
Wenn man eintritt, enthüllt uns Insight die meist verborgenen Aspekte einer modernen Heiz-, Kühl-, Warmwasser- und Raumluftanlage, die durch eine intelligente Schaltstelle schnell und effizient gesteuert wird. Und alles zu tragbaren Kosten.
Insight hat in seinem Innern unterschiedliche Anlagentypologien, denen aber alle diese Eigenschaften gemeinsam sind.   Heizung
Eine sorgfältige Gebäudedämmung erfordert sehr geringe Heizleistungen, weshalb Niedertemperatur-Endgeräte notwendig sind, die die gewünschte Raumtemperatur schnell erreichen. Die im Innenbereich von Insight ausgestellte Fußbodenheizung ist in der Variante mit reduzierter Dicke zu sehen, um diese Voraussetzung besser zu erfüllen. Eine Qualitätsanforderung, die von der Deckenheizung (da keine Trittschalldämmung benötigt wird), von den Radiatoren, Ventilatorradiatoren und den Warmluftauslässen für die direkte Raumlufterwärmung dagegen problemlos erfüllt wird. Bei all diesen Geräten ist Einzelzonenregelung möglich: bei den Flächenheizungen erfolgt dies mit elektrothermischen Stellantrieben in jedem vom Verteiler abgehenden Heizkreis, bei den Radiatoren über Thermostatventile der jüngsten Generation, die auch für eine energetische Optimierung des Endgeräts sorgen, während alle Ventilatorradiatoren über eine unabhängige Steuerung verfügen. Die Einzelraumregelung gestaltet sich dagegen bei einer Luftheizungsanlage komplexer, weil in den Lüftungskanälen automatische Lüftungsklappen vorhanden sein müssen.
Die Anlage mit Luftauslässen und Kanälen ist jedoch die einzige, die heizt und gleichzeitig ohne Zusatzgeräte auch für den nötigen Luftaustausch sorgt. In dem Kompaktaggregat wird nämlich mittels einer Wärmepumpe die Außenluft mit der Energie aus der Abluft erwärmt und somit ein hoher Wirkungsgrad garantiert.
Die Flächenheizungen, der Radiator und Ventilatorradiator werden durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe versorgt, welche die Wärme aus der Außenluft zurückgewinnt.    Kühlung
Ein gut gedämmtes Gebäude zu kühlen kann eine große Herausforderung darstellen. Ohne die Kontrolle der Sonneneinstrahlung und eine korrekte Lüftungsregelung können hohe Kühlleistungen erforderlich sein. Die Flächenheizungen der Decke und des Bodens können auch zur Kühlung eingesetzt werden, indem man von der Wärmepumpe gekühltes Wasser durch sie fließen lässt. Sie können aber nicht entfeuchten, weshalb ein Lüftungsgerät mit einer besonderen Luftaufbereitung erforderlich ist. Die Lüftungseinheit ist unabhängig, da der Verteiler nur die Flächenheizungen versorgt. Der Wirkungsgrad der Erzeugungsanlage ist so optimiert.
Der Radiator kann nicht zum Kühlen verwendet werden. Es muss daher ein Split-System vorgesehen werden, das die Raumluft durch ein Umluftsystem behandelt.
Der Ventilatorradiator wird von der Wärmepumpe mit gekühltem Wasser versorgt und bläst Luft aus, ohne den Luftwechsel auszuführen. Anders als der Radiator kann er auch kühlen und entfeuchten.
Schließlich haben wir die Anlage mit Luftauslässen und Kanälen, die an das Kompaktaggregat angeschlossen ist, die Räume kühlt und entfeuchtet und auch im Winter den Luftwechsel garantiert. Beide Erzeuger dieser Anlagen werden elektrisch versorgt, weshalb eine Photovoltaikanlage zu merklich reduzierten Energiekosten beitragen kann.    Warmwasser
Die Wärmeleistung für die Warmwasserbereitung kann in Gebäuden mit hoher Energieeffizienz die höchste Last darstellen. Bei einer Wärmepumpe, die kein geeignetes System für die Bereitung von Wasser hoher Temperatur darstellt, wird der richtige Wärmegrad zur Vermeidung von Legionellenbildung im Warmwasser erreicht, indem das Wasser im Pufferspeicher und nicht unmittelbar mit dem Heizkessel erwärmt wird. Es ist sehr wichtig, auf die richtige Größe und auf eine gute Dämmung des Speichers und auf seine Aufstellung in geeigneten Räumen zu achten. Das Kompaktaggregat verfügt serienmäßig über einen integrierten Wasserspeicher, während für die Luft-Wasser-Wärmepumpe ein externer Speicher bereitgestellt werden muss, der an die thermische Solaranlage angeschlossen werden kann. Das Kompaktaggregat benötigt dagegen keine Solarkollektoren, da es zur Erwärmung des Wassers die den Räumen entzogene Wärme verwendet und diese dadurch kühlt. Die für die Warmwasserbereitung notwendige Leistung und Energie kann auch begrenzt werden, indem man einfach den Wasserverbrauch mit Hilfe von Mischdüsen reduziert, die an Duschen und Wasserhähnen montiert werden und dem Wasser Luft beimischen, wodurch derselbe Druck bei reduziertem Verbrauch gewährleistet wird. Auch Kaltwasser muss eingespart werden, zum Beispiel das für die Toilettenspülung benötigte Wasser. Dazu eignen sich Systeme, die geringsten Wasserverbrauch mit einer minimalen Schallbelastung durch die Anlage verbinden.    Luft
Bei einer “dichten” Hülle, wie es in Gebäuden mit hoher Energieeffizienz der Fall ist, muss man besonders auf den Luftwechsel achten. Das übliche Öffnen der Fenster stellt eine nicht sehr komfortable Lösung dar, da die Außenluft im Winter kalt und im Sommer feucht und warm ist. Eine richtig dimensionierte Anlage gewährleistet stets saubere Luft mit Hilfe von Sensoren, die den Feuchtegrad und CO2-Gehalt messen, und gewinnt die Wärmeenergie aus der verbrauchten Abluft zurück. Der höhere Stromverbrauch des Ventilators wird so durch Zufuhr von Luft bei einer Temperatur, die sich der Raumtemperatur annähert, wirtschaftlich ausgeglichen. Die Außenluft wird dem Wohnbereich und den Schlafzimmern an geeigneten Stellen zugeführt, nachdem sie gefiltert und die Wärme aus der Abluft von Badezimmer und Küche zurückgewonnen wurde. Alternativ dazu kann die Lüftung dezentral ausgelegt sein und für jeden Raum unabhängig funktionieren, weshalb keine Kanäle vorhanden sind. Einige Anlagen können auch die Feuchtigkeit aus den Räumen zurückgewinnen, um so die Luft im Winter zu befeuchten und im Sommer zu entfeuchten. Zudem kann die Zuluft zum Beispiel mit einer Wärmepumpe erwärmt oder gekühlt werden. In diesen Fällen spricht man aber nicht mehr von Lufterneuerungsanlagen, sondern von Luftbehandlungsanlagen.  KOMFORT, WOHLBEFINDEN UND SICHERHEIT
Regelung, Wartung und der gesamte Steuerungsprozess sind Schlüsselaspekte einer modernen Anlage und die wahren Herausforderungen, denen man sich stellen muss, um den Verbrauch zu senken und ein angemessenes Komfortniveau aufrechtzuerhalten.
Die Hausautomation kann, genau wie es das Gehirn tun würde, eine Anlage dirigieren und die einzelnen Akteure harmonisch zusammenspielen lassen.
Warum einen Luftwechsel ausführen, wenn es nicht nötig ist? Warum keine elektrische Wärmepumpe betreiben, wenn von der Photovoltaikanlage erzeugter Strom verfügbar ist oder wenn die Außentemperaturen den Betrieb der Maschine mit höheren Wirkungsgraden erlauben? Warum sollte man nicht informiert werden, wenn etwas nicht korrekt funktioniert oder gewartet werden muss? Gehen wir nicht zum Arzt, wenn es uns nicht gut geht oder wenn wir Vorsorgekontrollen machen möchten, damit es uns weiterhin gut geht? Eine Anlage muss in ihrer Gesamtheit geplant und korrekt installiert werden, sie muss aber auch ihre Funktionstüchtigkeit langfristig bewahren und effizient bleiben.
Wie könnten wir zudem alle unsere Tätigkeiten koordinieren, ohne dass unser Gehirn die erhaltenen Signale verarbeitet?
In Gebäuden wird diese Aufgabe von der Steuerzentrale einer Hausautomation übernommen. Durch ein Netzwerk von Sensoren und Aktoren ist sie in der Lage, die Beleuchtungssysteme, die Beschattung, die Videoüberwachung, die Klimaanlage und die Relax-Situationen zu verwalten. Die Hausautomation lässt all diese Untersysteme durch den gemeinsamen KNX-Standard miteinander kommunizieren, der mit einem BUS-System das Netz darstellt, in das alle Signale mit demselben Format gesendet werden, genau wie es in unserem Nervensystem geschieht.
Andere Systeme können uns im täglichen Leben behilflich sein wie zum Beispiel die zentrale Absauganlage, die eine schnelle und wirksame Reinigung der Räumlichkeiten ermöglicht.
Ziel ist es, das Leben in unserem Haus so einfach und komfortabel wie möglich zu gestalten. Die Idee entstand aus der Zusammenarbeit zwischen der CasaClima Agentur, der Messe Bozen und lvh.apa Confartigianato Imprese (Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister) und konnte dank der Zusammenarbeit der Partnerunternehmen CasaClima und der Autonomen Provinz Bozen umgesetzt werden. | |